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Patrick Landua ist Sprecher des Katholikenrats im Bistum Mainz.

Was ihn bei seiner Arbeit antreibt, sind „der Glaube und die Überzeugung, dass oft mehr möglich ist, als man denkt.“ Seit März diesen Jahres ist Patrick Landua Vorsitzender und Sprecher des Katholikenrats der Diözese Mainz.

„Mehr Bereicherung als Pflicht“ - so beschreibt Patrick Landua, seine Aufgabe als Sprecher des Katholikerats. Menschen zusammenbringen, im Dialog bleiben, Dinge verbessern: mit diesen Schlagworten ließe sich sein haupt- und ehrenamtliches Leben ganz gut beschreiben.
Landua, 52 Jahre alt, stammt aus Gundersheim bei Westhofen. Seit über 25 Jahren lebt er mit seiner Frau in Nierstein, die beiden Töchter sind erwachsen. Seine Jugend war geprägt von der katholischen Jugendarbeit, in den 80er-Jahren war er Vorsitzender des BDKJ im Dekanat Worms. Eine gute Zeit, wie er rückblickend findet. „Nicht zuletzt deswegen habe ich wohl schließlich Sozialpädagogik studiert.“

Sehen – urteilen - handeln

1991 nimmt er seine Tätigkeit als Diözesansekretär der Christliche Arbeiterjugend (CAJ) in Mainz auf. Er spricht gern über diese Zeit, ist nach wie vor fasziniert vom System der CAJ, bei dem „junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Rechte selbst fördern.“ Das Leitbild des CAJ-Gründers und Arbeiterpriesters Joseph Cardijn, es ist auch seines geworden: „Sehen – urteilen – handeln.“

Es passt zu dem ersten Eindruck, den man von Patrick Landua bekommen kann, wenn man ihn trifft. Er ist einer, der lieber zuhört als erzählt. Einer, der viel organisiert, dabei aber niemanden mit Worten flutet. Wer sich unter dem Sprecher des Katholikenrats einen leidenschaftlich-dramatischen Verfechter der Laienrechte in der katholischen Kirche vorgestellt hat, liegt falsch. Patrick Landua ist Sozialpädagoge, auch darum geht er seine Aufgaben beobachtend an. „Methodik“ ist ein Wort, das er gern verwendet. Patrick Landua steckt sich kleine Ziele, und das wichtigste und übergeordnete dabei ist immer, Menschen für eine gute Sache zu vernetzen. Eines der kleineren Ziele ist, „in Zukunft mehr Infos aus den Vorstandssitzungen des Rates direkt an die Mitglieder weiterzugeben.“ Ein größeres: Landua will, dass der Rat sich öffentlich zu gesellschaftlichen und kirchlichen Themen „stärker positioniert“. Er weiß, dass sein Gremium Wege finden muss, im Bistum mehr wahrgenommen zu werden – mit allen Chancen, die es für die katholischen Laien bietet. 2004 kam er zum Katholikenrat - damals noch als Vertreter des Dekanats Mainz-Süd.

Manager für Pflegebedürftige

Beruflich blieb er im sozialen Bereich: Vom CAJ ging es 1999 nach Alzey, wo er ein Caritaszentrum mit aufbaute. Dann wurde Patrick Landua Pflegeberater am Pflegestützpunkt Oppenheim der Evangelischen Sozialstation.

 Das Modell der Pflegestützpunkte war damals neu: eine Antwort von Kirchen, Sozialverbänden und Staat auf den demografischen Wandel. In Zeiten, da die Menschen immer älter werden und die Großfamilie als Versorgungsnetzwerk wegbricht, bieten die Stützpunkte Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine Anlaufstelle. Wie ein Manager half Landua seinen Klienten, die passende Versorgung zu finden, informierte über Pflegestufen, häusliche Pflege, Einrichtungen.

Fast zeitgleich wurde er damals zum Mitbegründer der  „Ökumenischen Hospizarbeit Rhein-Selz e.V.“ in der damaligen Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim. „Wir haben damals einfach gesehen, dass ein solches Angebot in unserer Region fehlt“, erinnert er sich. Er kannte sich fachlich aus, war zudem damals Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in seiner Heimatpfarrei St. Kilian in Nierstein. Die Hospizarbeit habe ihn auch deshalb gereizt, „weil Kirche an einem solchen Ort sehr konkret wird und auch von den Menschen wahrgenommen wird.“ Aus der Initiative von Kirchen und Ehrenamtlichen entwickelte sich ein Verein, der inzwischen Hospizhelfer ausbildet, Betroffene vermittelt und Trauergruppen anbietet.
Seit 2011 ist Patrick Landua beruflich wieder in Mainz angesiedelt, als Mitarbeiter der Landeszentrale für Gesundheitsförderung. Er leitet dort das Referat „Gesundheit und Alter“, zu dem unter anderem das Landes-Netzwerk Demenz gehört.  Es geht darum, für Betroffene das bestmögliche  Versorgungsangebot zu haben, damit sie trotz ihrer Krankheit lange eine hohe Lebensqualität haben. Dafür bringt Landuas Team Vertreter von Einrichtungen und Beratungsstellen zusammen, veranstaltet Tagungen, erarbeitet Informationsmaterial. Das ist das, was ihm Freude macht, ob haupt- oder ehrenamtlich: Vernetzen, Bewegen, Neues schaffen.

 

Dieser Artikel erschien am 11.September 2016 auf der Porträtseite "Treffpunkt" in der Mainzer Kirchenzeitung "Glaube und Leben"

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